Band 2 (1871 - 1918)

Auch im zweiten Band bleibt es überaus spannend, denn Berlin entwickelt sich von 1871 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 zu einer prosperierenden Weltstadt. Dabei ist es eher unwesentlich, welchen Bereich man betrachtet: ,Made in Germany‘ bekommt am Ende des 19. Jahrhunderts einen klangvollen Namen, nicht zuletzt wegen der hiesigen Industrieerzeugnisse. Der Handel boomt, die schicken Großkaufhäuser animieren zum Einkaufsbummel, großartige Repräsentationsbauten zeugen vom zunehmenden Wohlstand, selbst neu errichtete Luxushotels locken inzwischen die Reichen und Schönen Europas an die Spree. 

Berlin wird zudem zum größten Eisenbahnknoten des Reiches, die Vorortbahnen erschließen die Peripherie, neue Wasserstraßen und Häfen entstehen. Gasanstalten und Elektrizitätswerke sorgen für die notwendige Energie, ein beeindruckendes Netz zur Wasserversorgung und Stadtentwässerung nimmt Gestalt an. Die Erkenntnisse in Naturwissenschaft und Technik sind atemberaubend, sogar auf dem Gebiet der schulischen Grundbildung gibt es Fortschritte, von denen ein beeindruckendes Neubauprogramm für Gemeinde-/Volksschulen zeugt.

Allerdings dürfen die positiven Aspekte nicht den Blick auf die Schattenseiten verstellen, denn ein bedeutender Teil der Bevölkerung fristet sein Dasein unter erbärmlichen Wohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen. Mietskasernenviertel mit einer unzumutbaren Bebauungsdichte prägen nun ebenso das Stadtbild wie die vornehme City, der mondäne Kurfürstendamm oder prächtige Villenvororte. Nationalismus, Militarismus und Antisemitismus sind ebenfalls negative Erscheinungen im aufstrebenden Deutschen Kaiserreich.

Dieses fundierte Sachbuch eignet sich nicht nur als Nachschlagewerk, sondern es zeichnet auch ein lebendiges Bild des Lebens in Berlin von 1871 bis 1918. Es kann über den iBooks Store® unter dem folgenden Link gekauft werden:

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Hinweise zu den Fotos (von links nach rechts und von oben nach unten):

• Ehemalige Königlich akademische Hochschule für die Bildenden Künste (heute UdK) in der Charlottenburger Hardenbergstraße

• Nachbau eines Automobils des Herstellers Opel aus dem Jahre 1908

• Charlottenburger Tor (Teilansicht) an der Straße des 17. Juni im gleichnamigen Bezirk

• ehemalige Feuerwache in der Michael-Brückner-Straße in Treptow

• Bode-Museum auf der Museumsinsel in Mitte

• ehemaliges Pumpwerk des Radialsystems V (wird heute für kulturelle Veranstaltungen genutzt) in der Holzmarkstraße in Friedrichshain

• ehemaliges ,Beamtentor‘ der AEG in der Weddinger Brunnenstraße


 © Peter Baumgart, V5,  2022